Das Feuerzeug
„I hate selling good pieces“
„I hate selling good pieces“
Paul Taylor
Dieser Beitrag umfasst ca. 5300 Wörter auf ca. 12 Seiten. Lesedauer ca. 30 Minuten.
Zippo, Dupont & Gasfeuerzeuge …………………………………………………………………………………………… 2
Die wichtigsten Entwicklungen der Feuererzeugung ab 1500 …………………………………………………… 2
Das Steinschlossfeuerzeug: ………………………………………………………………………………………………….. 3
Das Döbereinische Feuerzeug ………………………………………………………………………………………………. 4
Sandstein-Korund-Feuerzeuge ……………………………………………………………………………………………… 6
Amorceband –Feuerzeuge …………………………………………………………………………………………………… 7
Die ersten Feuerzeuge mit Feuerstein …………………………………………………………………………………… 8
Kurz vor dem 1. Weltkrieg ……………………………………………………………………………………………………. 9
Die Feuerzeuge nach dem 1. Weltkrieg – die goldenen Zwanziger Jahre ………………………………….. 11
Die Geschichte des Hauses Dunhill ………………………………………………………………………………….. 13
Cartier, Boucheron und andere Pariser Hersteller …………………………………………………………………. 23
Zusammenfassung ………………………………………………………………………………………………………………… 25
Sammlertreffen ………………………………………………………………………………………………………………… 26
Empfohlene Bücher …………………………………………………………………………………………………………… 26
Für Luxusliebhaber: Dunhill Unique …………………………………………………………………………………. 27
Feuerzeug Club in England – LCGB ………………………………………………………………………………………. 27
Die geschichtliche Entwicklung des Feuerzeugs – ab 1500 bis 1940
Diese sind nicht nur für Raucher ein faszinierendes Sammelgebiet. Ich selbst befasse mich schon lange und sehr intensiv mit diesem Thema. Das breite Spektrum der unterschiedlichen Modelle macht das Feuerzeug zum außerordentlich interessanten Sammelobjekt. Denkt man an das Sammeln von Feuerzeugen so kommen einem sofort Marken wie Zippo oder Dupont in den Kopf, für echte Sammler gibt es allerdings so viel mehr zu entdecken, wie Sie gleich sehen werden.
Hier finden Sie nun eine kleine Übersicht über die verschiedenen Modelle und Ihre Entwicklungen. Tatsächlich waren die frühesten Möglichkeiten, um Feuer zu erzeugen sogenannte Feuerbohrer, Feuerstähle oder Schlagfeuerzeuge. Bitte schauen Sie sich dazu dieses sehr gute Video, von planet-wissen, über die Feuerzeugung an. Einige Themen behandele ich hier auch im Bericht. Die wichtigsten Epochen, der Jugendstil und Art Deco, wurden leider in diesem Video kaum eingegangen. Das holen wir auf diesen Seiten nach.
Hier Klicken um sich das Video anzuschauen. Dauer: 3 Min. 23 Sekunden.
Zippo, Dupont & Gasfeuerzeuge
Die Firma Zippo stellte Feuerzeuge übrigens erst ab dem Jahr 1933 her und inzwischen gibt es sehr viele Zippo -Sammler weltweit. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, da die Marke aufgrund ihres sich immer wiederholenden Designs und der gleichen Funktionsweise recht langweilig wirkt. Simon Tissot Dupont stellte Feuerzeuge in größerer Zahl erst um 1941 her, also weit nach Dunhill und den anderen Luxushersteller.
Das erste Gasfeuerzeug wurde bereits um das Jahr 1935 von PINGEOT in kleinstserie angefertigt. Um 1938 entwickelte die deutsche Firma KW (Karl Wieden) ebenfalls eine Gas Version, welches aufgrund des 2. Weltkriegs zu keiner Serienproduktion kam. Erst im Jahr 1954 wurde das erste Gasfeuerzeug als Tischversion in Serienproduktion gegeben und zwar in Frankreich. Das Modell Gentry von Flamminaire war geboren und kurze Zeit danach wurde das erste Taschenmodell Quercia von derselben Firma entwickelt.
Die wichtigsten Entwicklungen der Feuererzeugung ab 1500
- Radschlossfeuerzeug und Steinschlossfeuerzeuge ab ca. 1500 (s. Video)
- Döbereinische Platinfeuerzeuge ab 1823 (s. Video)
- Streichholzdosen (dieses Sammelgebiert, wird in einem anderen Silber-Report eingegangen)
- Sandstein-Korund-Amorceband Feuerzeuge
- Streichfeuerzeuge 3
- Benzinfeuerzeuge
Radschloß und Steinschloßfeuerzeuge sind die ersten Feuerzeuge im heute gültigen engeren Wortsinn, da hier das Feuer erstmals nicht manuell, sondern durch eine Mechanik ausgelöst wird. Beide Entwicklungen sind aufs engste mit Fortschritten in der Waffentechnik verbunden.
Das Radschloss entstand um 1500; aus dem wenig später in Italien erfundenen Schnappschloss wurde um 1610 das Steinschloss entwickelt. Beim Radschloss entsteht der Zündfunke durch Reibung eines Stahlrades an einem Schwefelkies, der in den Backen eines auf den Stahl gedrückten Hahnes steckt. Das flache Rad ist in der Regel fünft Millimeter dick, hat drei oder vier umlaufene Kerbungen und wird mit einer drei-gliedrigen Kette über eine U-förmige starke Feder gespannt. Ort und Zeitpunkt seiner Erfindung sind nicht unumstritten, doch hat sich in Deutschland die Annahme durchgesetzt, seine Wiege habe in der Stadt Nürnberg am Ende des 15. Jahrhunderts gestanden. Italienische und einige britische Wissenschaftler behaupten eine Vaterschaft Leonardo da Vincis und stützen sich dabei auf dessen Codex Atlanticus (1500-1505). Aus dem frühen 16. Jhdt. sind nur wenige Radschlösser erhalten.
Das Steinschlossfeuerzeug: Weitaus häufiger und für das 17. Und 18. Jhdt. geradezu typisch als Zündgerät für das gehobene Bürgertum und den Adel war das Steinschlossfeuerzeug. Dabei schlägt ein mit einer Feder gespannter Hahn, in dessen Backen ein Feuerstein, der sog. Flintenstein, geklemmt ist, gegen einen besonderen Feuerstahl. Vom glimmenden Zunder wird mit einem Schwefelfaden dann eine meist dazugehörende Kerze entzündet. Für die Schwefelfäden ist in der Regel ein seitliches Fach angebracht. Aus dem 17. Jhdt. sind nur sehr wenige Steinschlossfeuerzeuge bekannt. Häufiger sind sie im 18. Jhdt. Obwohl sie nicht sehr zuverlässig funktionierten, wurden sie von Zeitgenossen begeistert als Fortschritt gefeiert.
Diese Feuerzeuge waren gelegentlich kombiniert mit Tintenfass und Sandsteuerbüchse oder Uhren um dann auch als Schreibtischgeräte oder Wecker zu dienen. Steinschlossfeuerzeuge gibt es in sehr unterschiedlicher Qualität. Sie waren Gebrauchsgegenstände, aber auch Objekte kunsthandwerklicher Spitzenleistungen. Sie wurden von Drechslern, klempnern, Büchsenmachern und Schlosser ebenso gefertigt wie vom talentierten Schmied. Einfache, funktionstüchtige Steinschlossfeuerzeuge aus dem 18. Oder 19. Jhdt. können Sie schon relativ preiswert kaufen. Preise zwischen 400€ bis 700€.
Betätigt man den Abzug, so öffnet sich die obere Abdeckung des Laufes und es richtet sich im geöffneten Lauf eine brennende Kerze auf, die von einem Schwefelfaden entzündet wird, der von der Pfanne in den Lauf führt.
Das Döbereinische Feuerzeug
Als am 3. August 1823 dem Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner (1780 bis 1849) an der Universität Jena die Entflammung eines Wasserstoff-Sauerstoff-Gemischs an einem Platinschwamm gelang, bedeutete dies eine Revolution für die Zündung von Feuerzeugen. Döbereiner erkannte die praktische Bedeutung seiner Erfindung, setzte sie sofort in ein Feuerzeug um und publizierte sie.
In den kommenden Jahrzehnten wurden in Europa Hundertaussende dieser Platinfeuerzeuge gebaut, sie wurden das Feuerzeug des 19. Jhdt. Schlechthin –allerdings nur für die begüterten Kreise. Döbereiners wissenschaftliche Karriere war äußerst ungewöhnlich. 1780 als Sohn eines Kutschers und Landarbeiter bei Hof geboren, absolvierte er eine Apothekerlehre. Er trat danach mit Veröffentlichungen hervor. Obwohl ihm eine Universitätsbildung fehlte, wurde er wegen seiner praktischen Begabung 1810 von Großherzog Karl August in Weimar als Professor an die Universität Jena berufen. Hier avancierte er bald zum naturwissenschaftlichen Freund und Berater Goethes, mit dem er mehr als sechzig Briefe wechselte.
Döbereiners Entdeckung von 1823 revolutionierte die Zündtechnik der seit 1780 bekannten elektrischen Zündmaschinen. Schon Gerzabeck war es um 1800 gelungen die Gasentwicklung – durch in Schwefelsäure gelegtes Zink entsteht Wasserstoff Gas – ins Innere der Geräte zu legen. Aber gezündet wurden sie weiter durch den von Alessandro Volta 1775 erfundenen Elektrophor, einem Harzkuchen, der etwa ein hundertmal mit einem Katzenfell gerieben werden musste. Die Geräte, auch unter dem Namen Fürstenberger bekannt, waren platzraubende und eure Maschinen, die fast einen halben Tisch einnahmen.
Da Döbereiner allen Fabrikanten bereitwillig Auskunft gab, wurden schon bald in Deutschland, Österreich und England seine nun wesentlich kleineren und zuverlässigeren Feuerzeuge gebaut. Der 6 britische Fabrikant Robinson hatte Döbereiner zwar das Angebot gemacht, für 80000 Taler ihm alle Rechte am Feuerzeug zu übertragen. Diese Summe musste für Döbereiner, der als Professor 500 Taler im Jahr erhielt und nach eigenem Urteil „in permanenter Dürftigkeit“ lebte, unglaublich sein.- dennoch lehnte er ab.
Die ersten Modelle waren aus Glas, damit der Benutzer die überraschende Reaktion verfolgen konnte. Später dann wurden die Gläser auch geschliffen oder gefärbt. Edle Hölzer wurden als Verkleidung genutzt und bunt bemalt. Häufig findet sich eine Perlenstickerei. Aber auch bunte Porzellan-Gehäuse (spät-Biedermeier) waren nicht selten, zudem begegnen uns Lackmalerein auf Messing und Blechzylindern. Döbereiner Feuerzeuge waren deshalb nicht allein Gebrauchsgegenstände, sondern auch Status Symbole: Gelegentlich sehen wir sie überlegt platziert auf Gemälden in denen sich die großbürgerliche Familie des 19.Jhdt im Salon verewigen ließ.
Sandstein-Korund-Feuerzeuge
In dem kreisrunden Gehäuse von 45 Millimeter Durchmesser befindet sich ein mehrfach übersetzter Zahnradmechanismus, der durch Drehung eines außen befestigten Ringes in rasend schnelle Rotation versetzt wird und dabei ein Reibrad an einem Pyrit schleift, worauf der Funkenregen sich auf die Lunte ergießt. Die seitlich angebrachte Lunte lässt sich mittels eines geriffelten Rädchens in die vorteilhafteste Position bringen. Das Feuerzeug funktioniert auch heute noch.
Es handelt sich um ein französchisches Produkt, etwa aus dem Jahr 1880, das die Aufschrift „Pasteyer, Bte. B.C.G. Paris“ trägt. Gnegel nennt diese Feuerzeuge Sandstein-Korund-Feuerzeuge, Ad van Weert spricht vom Amaryl oder Pyrit Feuerzeug, an derer Stelle findet sich auch die Bezeichnung Schmirgel Feuerzeug. Gleichgültig welcher Stein verwandt wurde, lassen sich zwei Typen dieser Zündtechnik unterscheiden: Bei der einen Konstruktion wird der Stahl, bei der anderen der Stein in Rotation versetzt.
Es gibt einige ähnliche Varianten von dieser Konstruktion. Eines meiner lieblingsfeuerzeuge ist das Gläser Modell. Hier auf YouTube habe ich ein Video erstellt. Hierbei wird der außenbefestigte Ring wie eine Taschenuhr aufgezogen. Danach wird der nahe liegende Knopf betätigt und die aufgezogene Feder lässt das Reibrad rasend schnell rotieren und der Pyrit schießt Funken. Sprühregen etwa 5 Sekunden.
Amorceband –Feuerzeuge
Wir nähern uns dem Ende des 19. Jahrhunderts, die Zeiten werden moderner, und es riecht schon nach Benzin. Denn die etwa um 1875 aufkommenden Amorceband Feuerzeuge waren zugleich die ersten Benzinfeuerzeuge. Sie wurden auch Zündbandfeuerzeuge oder Benzinlämpchen genannt. Gezündet wurden sie alle mit den Zündplättchen, mit denen Kinder noch heute zu Karneval beim Cowboy spiel ihre lustigen Knallerei veranstalten. Anfangs gab es diese Amoceband Feuerzeuge auch mit Lunte, gelegentlich findet man Benzin oder Petroleumtank mit einer Lunte kombiniert.
Die Lunte bot im Freien größere Sicherheit, der Docht war im geschlossenen Raum bequemer zu handhaben. Die auch bei Zündhölzern verwendete Mischung aus rotem Phosphor und Kaliumchlorat ist eine äußerst stoßempfindliche chemische Verbindung, die verdünnt mit einem wasserhaltigen Bindemittel auf Papier aufgetragen nur durch einen kleinen Schlag entfacht werden kann. Die Funktionsweise der Zündbandfeuerzeuge wird folgendermaßen beschrieben: Durch Drehen eines am Gehäuse angebrachten Ringes wird das Band transportier und gleichzeitig der Hammer gespannt. Ist die Umdrehung beendet, schlägt der Hammer kräftig auf das Zündhütchen (es entsteht dabei ein nicht zu überhörenden Knall) und zündete damit den benzingetränkten Docht.
Bei Nichtverwendung des Feuerzeugs sorgte eine Verschlusskappe dafür, dass das Benzin nicht verdunsten konnte. Bereits in den Jahren um 1890 erfreuten sich diese Zündbandfeuerzeuge großer Beliebtheit.
Die ersten Feuerzeuge mit Feuerstein
Etwa im Jahr 1900 entdeckte Carl Auer von Welsbach, dass beim Feilen einer Legierung aus Cerium (Cer) und Eisen extrem viele Funken entstehen. Diese waren sogar heiß genug, einen mit Benzin oder Alkohol getränkten Lappen zu entflammen. Er meldete diese Entdeckung im Jahr 1903 zum Patent an.
Erstmalig gab es nun die Möglichkeit, ein Feuer mit einfachem Funkenschlag zu entzünden und nicht, wie bisher üblich, durch mühsames und langes Reiben. Das Cereisen wurde zum Zündmittel des 20. Jhdt. schlechthin, und auch im 21. Jhdt. steckt noch in jedem Wegwerffeuerzug der kleine Runde Stab von 5 Millimeter Länge. Uns allen ist dieser Gegenstand so selbstverständlich geworden, dass nicht wenige glauben, diesen „Feuerstein“ müsse es schon „immer gegeben „haben. Auer von Welsbach nutzte seine Erfindung selbst. In den von ihm 1907 gegründeten „Treibacher Chemischen Werken“ (TCW) in Treibach und Althofen stellte er sein Auermetall in Blöcken her, von denen sich der Kunde Stücke in der von ihm selbst gewünschten Größe abschneiden musste. Die dabei entstehenden länglich-eckigen Stücke bestimmten dann auch die Form der ersten Feuerzeuge mit Cereisen Zündung. Die Zündmasse wird mit einer Feile angestrichen, die eine mit einer Feder gehaltene Lunte umschließt.
Zugleich kamen auch Benzinfeuerzeuge mit der neuen Zündung auf den Markt: Dabei steckte die Feile, ein häufig auch Fackel genannter Metallstift, der einen Docht enthielt, in dem mit Watte gefüllten Benzintank. Für diese Feuerzeuge, unabhängig davon, ob sie mit Lunte oder Benzin betrieben wurden, hat sich der Begriff Streichfeuerzeug eingebürgert. Gelegentlich findet man auch solche frühen Stücke, die beide Techniken kombinieren: den windempflindlichen Benzindocht für den Gebrauch im Haus, daneben die bei Sturm in Freien eher noch besser glimmende Lunte.
Erst ab etwa 1909 wurden von Auer von Welsbach die noch heute allgemein gebräuchlichen runden Steine gegossen. Sie hatten damals schon die auch heute üblichen Abmessungen von 5 Millimeter Lände und 2,5 Millimeter Durchmesser. Diese Steine wurden und werden mit einer Feder gegen ein Reibrad gedrückt.
Diese Technik wird allgemein Reibradzündung 9 genannt. Auch wenn Streichfeuerzeuge sich noch bis etwa 1930 hielten, wurde die Reibradzündung etwa ab 1910 die dominierende Form. Zu sehen ist eine große Zahl dieser frühen Feuerzeuge im Auer von Welsbach Museum in Althofen Kärnten, das im Jahr 1998 an der früheren Wirkungsstätte des genialen Entdeckers und Erfinders eröffnet wurde. Dort steht heute auch seine originale Laboreinrichtung.
So hübsch anzusehen die ersten Streichfeuerzeuge mit der neuen Cereisenzündung auch waren, so technisch anspruchslos waren sie zugleich. Die Form der ersten Cereisen Blöcke bestimmte auch die Zündtechnik: Mit einer Feile oder Fackel wurde über eine Fläche gerieben. Das änderte sich, als etwa 1910 Auer von Welsbach sein Cereisen auch in der bis heute üblichen runden Stabform produzierte. Dies war zugleich die Geburtsstunde der bis heute dominierenden Reibradzündung. Dabei wird ein Zündstein durch eine Feder von unten, von oben oder auch von der Seite gegen ein geriffeltes Stahlrad gedrückt. Das durch den Daumen – später auch durch sehr differenzierte Techniken – gedrehte Rad lenkt dann den Zündfunken auf den Benzindocht oder auf eine Lunte. Das Reibrad war eigentlich keine neue Erfindung des 20. Jhdt. Schon im Radschloss des 16. Jhdt. war es in Gebrauch. Auch die Sandstein Korund Feuerzeuge rieben ein Rad am Pyrit.
Hier finden Sie eine schöne Sammlung zusammengetragen von Hr. Lenz. Ab ca. 1890 bis 1940.
Kurz vor dem 1. Weltkrieg
Eines der raffiniertesten Feuerzeuge, das Lunte und Benzindocht mit Reibradzündung kombiniert, ist jedoch das hier gezeigte Stück in Form einer Taschenuhr des Wieners Emil Deutsch aus dem Jahre 1911. Der Zündstein wird von oben mit einer Feder auf das Reibrad gedrückt, so das der Funkenregen sowohl Docht als auch Lunte erreicht. Nicht nur die äußere Form, auch die ausgeklügelte Mechanik erinnert an die Arbeit eines Uhrmachers. Durch Druck auf den seitlichen Knopf springt der Deckel auf und treibt damit das Reibrad an. Dreht man den Knopf, lässt sich über eine Achse die Lunte je nach Bedarf herausschieben. Die vordere Abdeckplatte des Feuerzeugs kann durch einen speziellen Hebel jederzeit leicht entfernt werden.
Emil Deutsch, um 1911. Taschenuhrform
Halbautomatische Feuerzeug in Taschenuhrform, von der Firma Emil Deutsch. Um 1911. Im Inneren hat das Feuerzeug eine Lunte & einen Docht. Die Krone an der Seite ist der Drücker. Sobald dieser betätigt wird springt der Deckel auf, gleichzeitig wird das Reibrad rotiert – es entsteht ein Funke. Durch drehen der Krone kann auch die Lunte auf- und abwärts bewegt werden. Um den vorderen Deckel lösen zu können, muss der kleine Hebel neben dem Reibrad betätigt werden. Der Zündstein kann ebenfalls ohne Werkzeug erneuert werden,
durch die seitlich neben der Steinhalterung eingehängte Feder. Die Tankschraube ist unter dem Gehäusedeckel angebracht.
Martin Mayer, Pforzheim
Halbautomatisches Feuerzeug. Funktion ähnlich wie das Modell von Emil Deutsch. Silber beidseitig guillochiert und emailliert. Martin Mayer, Pforzheim um 1911. Emaille wohl Louis Kuppenheim. Der Drücker ist mit einem Mondstein versehen.
In den Jahren zwischen 1910 und 1940 wurden zahlreiche neue technische Möglichkeiten getestet und verwirklicht, so dass es zu einer Weiterentwicklung der Mechanik und des Designs der Feuerzeuge kam. So entwickelte die amerikanische Firma Davenport MFG Co. Inc., welche Ihren Sitz in Chicago hat, elektrische Tisch-Feuerzeuge die für Geschäfte und Saloons gedacht waren: „The Jump Spark Lighter“.
Das Jump Spark Feuerzeug (wird oben im Video vorgeführt. Hier Klicken um sich das Video anzuschauen. Dauer: 3 Min. 23 Sekunden).
Diese Zigarrenfeuerzeuge waren Anfang 1900 nicht nur in Restaurants und Saloons zu finden, auch in Tabakläden und in Hotel griff man auf den praktischen kleinen Helfer zurück. So konnten wichtige Herren der Gesellschaft ohne großen Aufwand eine Zigarre anzünden. Diese aus Holzverkleideten Tischmodelle wurden mithilfe einer Batterie betrieben, welche beim Ziehen am Hebel einen Funken zündeten und damit den Docht entfachten. Die Modelle waren so beliebt, dass sie sogar in Filmklassikern wie „Ist das Leben nicht schön?“ 1946 oder auch „Lebenskünstler“ aus dem Jahr 1938 noch zum Einsatz kamen.
Die Feuerzeuge nach dem 1. Weltkrieg – die goldenen Zwanziger Jahre
Nach dem ersten Weltkrieg wurden die luxuriösen und edlen Feuerzeuge angefertigt. Aus Gold oder Silber manchmal auch in Platin, eventuell mit einer Verzierung aus Emaille, mit Steinbesatz oder mit integrierter Uhr. Die Zeit der goldenen 20ger Jahre – das Art Deco.
Karl Schieder aus Nürnberg stellte unter den Namen „Kaschie“ viele Benzinfeuerzeuge in verschiedenen Lackausführungen her. Die Preise variieren je nach Seltenheit und Zustand idR. zwischen 30€ bis 250€.
Bei Feuerzeugen nach dem 1 WK kommt man an eine Firma nicht vorbei. Sie waren führend in der Luxusbranche.
Alfred Dunhill.
Die Geschichte des Hauses Dunhill Alfred Dunhill (1872 – 1959) begann seine Karriere 1887 als Lehrling in der Sattlerei seines Vaters in London und übernahm den Betrieb im Jahr 1893. Den Zeichen der Zeit folgend spezialisierte sich der Jungunternehmer im Jahr 1904 auf das immer begehrter werdende Autozubehör. Der Firmenslogan des Unternehmens lautete: „Everything for the car but the motor“ (Alles für das Auto, außer dem Motor). 1907 gab Dunhill den Zubehörhandel auf und eröffnete in der Londoner Duke Street ein Tabakgeschäft. In erster Linie handelte er mit exklusiven Tabakmischungen im oberen Preissegment.
Ab dem Jahr 1910 stellte Dunhill zudem Tabakpfeifen her. Nach dem Krieg ab ca. 1923 florierte das Unternehmen wieder und im Jahr 1924 wurden die ersten Filialen außerhalb Englands in Paris und New York eröffnet. Im gleichen Jahr brachte Dunhill das erste Feuerzeug, das einhändig bedienbare Dunhill Unique, auf den Markt.
Die Zulieferer Bereits um das Jahr 1925 galt die Firma Dunhill als absolute Luxusmarke, denn hier wurden die teuersten und edelsten Feuerzeuge, aber ebenso Pfeifen, Füller und Etuis dieser Zeit angefertigt. Dabei wurde bei Dunhill auf die bekanntesten und vor allem auch qualitativ hochwertigsten Silberschmiede und- Manufakturen der ganzen Welt zurückgegriffen wie Louis Kuppenheim aus Deutschland, W&G aus England oder auch la Nationale aus Frankreich.
Es war nicht unüblich, Luxusstücke in der Werkstätte von La Nationale anfertigen zu lassen, um diese dann in Pforzheim von der Firma Louis Kuppenheim mithilfe von Emaille weiter zu verschönern. Des Weiteren wurde bei Dunhill auch gerne auf den japanischen Maki Lack zurückgegriffen, um bei den edlen Objekten für den perfekten Schliff zu sorgen. Dieser Arbeitsschritt war beziehungsweise ist unter dem Namen Namiki bekannt und gilt als äußerst anspruchsvoll. Zu Namiki gleich mehr.
Das Dunhill Unique Feuerzeug
Es tauchen jährlich etwa 10-20 Stück in Silber, Gold und Emaille auf verschiedenen Auktionen auf. Preise: ca. 800€ bis 2.500€ in Silber. In Gold ab 3.000€. Silber emaillierte Modelle auch ab 3.000€. Die Uniques mit einem Windschutz werden SPORTS Modell genannt.
Fancy Shape Dunhill
Fancy Shape Dunhill Uhrenfeuerzeug, emailliert, hergestellt von La Nationale um 1928. Wert im guten bis sehr gutem Zustand (!) ca. 15. bis 20.000€. Im schlechten Zustand 3.000€.
Concealed Watch Lighter
The concealed watch lighter, London, hergestellt von der Goldschmiede aus London: Ramsden & Road, 1933, 9ct. Gold. Im geschlossenem Zustand wird die Uhr komplett verdeckt und wurde von manch Auktionator als “gewöhnliches” Unique Feuerzeug versteigert. Wert ca. 8.000€ bis 12.000€
Das Dunhill Compendium
Das sogenannte Compendium von Dunhill wurde zuerst in 1930 vorgestellt. Es gab zahlreiche Größen, Ausführungen und Modelle. Diese sind zum Teil noch in den 50ger Jahren hergestellt worden. Umso mehr Funktionen diese Schmuckstücke aufweisen, desto teurer.
Funktionen des Compendium Feuerzeug, versteckte/versenkbare automatische aufspringende Uhr, Ausziehbarer Drehbleistift und Elfenbein-Pad zum Notieren der Adressen, Zigarettenfach und Lippenstift. Es gibt auch einige Modell mit zusätzlichem Funktionen wie: Maßband, Briefmarkenbehältnis oder Schminkdose. Ausführungen: Silber (925) und Gold (375, 585 oder 750).
Preise in Silber: ca. 2.500€ bis 3.000€. In Gold ab 5.000€. Cartier, Van Cleef & Arpels oder ähnliche Pariser Edelmarken haben diese Stücke im noch aufwendigeren Stil angefertigt.
Namiki
Im Jahre 1925 entwickelte der japanische Erfinder und Unternehmer Namiki ein Patent, das die Haltbarkeit von Ebonit (vulkanisierter Gummi) stark verbesserte. Namiki verwendete Ebonit Röhrchen zur Herstellung von Füllern und die neue Technik, bei der mehrere Lagen Lack auf die Ebonit Röhrchen aufgebracht wurden, verbesserte die Stärke und Lebensdauer seiner Füller so sehr, dass er fortan 30 Jahre Garantie auf seine Produkte geben konnte. Die glänzend schwarze Oberfläche veredelte darüber hinaus die Optik seiner Füller.
Namiki engagierte daher die besten Handwerker Japans, die Meister der so genannten Maki-e Technik waren, um so eine erstklassige Qualität der Lackarbeiten sicherzustellen. Die Maki-e Technik: Unter den Lacktechniken ist die Maki-e-Technik am schwierigsten herzustellen und damit die wertvollste und am meisten begehrte. Bei dieser Technik werden verschiedene Pulver (aus Silber, Gold, Messing oder Kupfer) auf frischem Lack gestreut und anschließend eine weitere dünne Schicht Lack aufgebracht. Nachdem der Lack vollständig getrocknet ist wird der Vorgang so oft wiederholt bis 19 eine gute dicke Oberfläche hergestellt ist. Anschließend wird mit Gold oder Silberstaub ein Muster aufgebracht und alle Verunreinigungen im Lack sorgfältig entfernt.
Diese Prozedur wird solange wiederholt bis das gewünschte Design fertiggestellt ist. Zur weiteren Veredelung werden häufig Einlegearbeiten aus winzigen Muschelteilchen oder Goldplättchen gefertigt. Bis ein solches Kunstwerk gefertigt ist, kann es abhängig vom Kundenwunsch Wochen oder sogar Monate dauern. Der extrem hohe Produktionsaufwand trägt neben den hochwertigen Materialien entscheidend zum hohen Preis dieser Luxusartikel bei. In Europa wurde die Maki-e Technik durch Alfred Dunhill bekannt gemacht.
Im Jahre 1927 schickte er einige seiner Produkte nach Japan, um Sie dort mittels der Maki-e Technik veredeln zu lassen. Man war im Hause Dunhill derart von den Ergebnissen begeistert, dass die mit der japanischen Technik lackierten Artikel zum festen Bestandteil des Dunhill Sortiments wurden. Ab 1929 wurde Dunhill zum Alleindistributor von Namiki Produkten in Europa. Dunhill teilte die Namiki Produkte in 6 verschiedene Güteklassen (von A bis F) ein.
Die Klasse A stand dabei für einfach bearbeitete Stücke und F für sehr fein und aufwendig erstellte. Nur die besten und erfahrensten Meister der Lackierkunst durften an Stücken der Klasse F arbeiten und entsprechend hoch war der Preis. Mittlerweile nutzen auch andere Nobelmarken wie zum Beispiel Dupont oder Mont Blanc diese Technik um ihre Produkte noch mehr aufzuwerten. Die hohe Qualität der Maki-e Lackierungen ist selbst heute noch unerreicht. Namiki Stücke sind dementsprechend selten und teuer.
Für seltene Füller können schon mal über 200.000 Pfund ausgegeben werden. Das Set mit Feuerzeug untere Abbildung liegt bei etwa bei 10.000 bis 15.000€ (Klasse E). Objekte aus der Klasse A bis C können schon für etwa 1.000€ bis 3.000€ erworben werden. Wie Sie sehen differieren die Preise recht stark. Es kann aber passieren, dass Sie ein solches auf einer Auktion finden und dass auch noch zu einem günstigen Preis, da diese hin und wieder nicht richtig von den Auktionshäusern erkannt werden. Hier sollten Sie zuschlagen, allerdings nur dann, wenn die Stücke nicht allzu sehr beschädigt sind, da diese so detailreich und besonders gut gearbeitet sind, dass Schäden nicht wieder perfekt ausgebessert werden können.
Namiki wurde auch von anderen Nobelmarken wie Asprey & Co in London verwendet.
Pforzheimer Silbermanufakturen und die goldenen Zwanziger Jahre – Art Deco
Von 1925 bis zum Börsencrash 1929 blühte der Handel wieder mit Silberwaren, Bijouterie-Waren und anderen Luxuswaren wieder spürbar an und auch die Manufakturen profitierten von dieser Entwicklung. Fein gearbeitete Accessoires für die Dame von Welt eröffneten neue Märkte. Diese Gegenstände waren keine reinen Gebrauchsgegenstände sondern vielmehr Schmuckstücke, die gerne gezeigt wurden.
Silberne und emaillierte Schminkdosen, Geldbörsen aus Edelmetallen, Lippenstifte und schön gearbeiteten Feuerzeuge symbolisieren stilvolle Eleganz und das Lebensgefühl dieser Zeit. Aufgrund der Vielzahl der Stücke die das Unternehmen fertigte ist es erstaunlich, dass bisher so wenig über die Firmengeschichte und die Preziosen bekannt wurde. Heute können Sie auf vielen Trödel oder Antikmärkten Stücke von Pforzheimer-Fabrikanten finden, die durch ihre zeitlose Eleganz bestechen und die Sie dort zu einem beinahe lächerlichen Preis erwerben können.
Louis Kuppenheim – Durlacherstr. Pforzheim
Während der Glanzzeit des Unternehmens waren mindestens 200 Personen bei Louis Kuppenheim angestellt; die Silberwarenfabrik war somit einer der bedeutendsten Arbeitgeber in der Schmuckstadt Pforzheim. Neben Emaille-Meistern beschäftigte der Betrieb Gold- und Silberschmiede, Graveure und Ziseleure. In den über achtzig Jahren der Produktion verließen, nach meinen Schätzungen, 100.000 Stücke das Unternehmen. Kuppenheim fertigte viele Teile in Kleinserien.
Angefertigt wurden Dosen, Minaudieren (Schminkdosen in größerer Form) und Etuis in verschiedenen Größen und Formen. Viele hundert verschiedene Designs und eine einzigartige Formvielfalt zeugen vom Schöpfungsreichtum der Designer. Die Silberwaren wurden meist maschinell zugeschnitten, graviert und von Hand zusammen gelötet. Ein aufwendig gearbeitetes Etui besteht aus bis zu zwanzig Einzelteilen.
Viele Stücke wurden der damaligen Mode entsprechend mit Emaillearbeiten verziert. Die Kuppenheimer Emaillewaren erlangten wegen der hohen Qualität der Ausführung weltweiten Ruhm. Sie wurden nach England, Frankreich, Österreich, in die USA, Skandinavien, Russland und bis nach Südamerika exportiert. Emaillieren ist ein aufwendiger Prozess, bei dem die einzelnen Emailleschichten in verschiedenen Phasen aufgetragen werden. Jede Emaillefarbe besitzt einen anderen Schmelzpunkt und muss deshalb einzeln nacheinander eingebrannt werden. Je mehr Farben ein emaillierter Gegenstand hat, desto mehr einzelne Arbeitsgänge sind nötig. Einige Stücke sind zudem von Hand bemalt die sogenannte Emailmalerei. Ein Teil der Preziosen wurde mit einem Künstlermonogramm versehen, da die aufwendige Technik nur von erfahrenen Meistern ausgeführt werden konnte.
Die ersten Stücke von Kuppenheim die ich kenne sind ab etwa 1888-90. Von 1900 bis zum ersten Weltkrieg stellten Sie viele Stücke im Historismus und Jugendstil an. 1916 bis 1925 wurde der Handel durch den Krieg stark geschwächt. Erst wieder ab 1925 bis 1929 wie oben erwähnt. Die Firma Louis Kuppenheim fertigte nach den Entwürfen der Jugendstilkünstler Hans Christiansen und Alfons Mucha, für namenhafte Firmen zum Beispiel Asprey oder Cartier.
Verschiedene Stile wie Historismus, Jugendstil, Art Deco, Japonismus oder auch Streamline Design galten dabei als Inspirationsquelle. Als im Jahr 1924 das Grab des ägyptischen Herrschers Tutanchamun entdeckt wurde, ließ sich die Silberschmiedemanufaktur Kuppenheim von dem großen Trend mitreißen und stellte zahlreiche beeindruckende Objekte in diesem Stil her. Im Jahr 1939 war die Firma allerdings gezwungen, ihre Tore aufgrund der politischen Entwicklungen endgültig zu schließen, weshalb wir auch nicht mehr besonders viele Informationen über das Unternehmen haben, da es kaum Muster oder Entwurfskataloge gibt und auch keine Nachfahren die bisher auffindbar sind. Die Objekte dieses Herstellers werden aufgrund des Stempels LK in altdeutscher Schrift eher selten richtig erkannt und daher von vielen Händlern übersehen. So ist es möglich, unglaublich tolle Objekte zu erstaunlich günstigen Preisen zu kaufen.
Silberstempel: LK (Silbermanufaktur Louis…
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(Silbermanufaktur Louis Kuppenheim, Stempel von ca. 1912-1920, Halbmondkrone (Reichsstempel ab 1888), 900 (/1000 Feingehalt an Silber also 90% reines Silber), 27 wohl Teilenummer, und 5456 graviert (Seriennummer).
Dunhill Set, Feuerzeug und Zigarettenetui 1928. Englische…
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Englische Importstempel. Mit emailliertem und guillochiertem Vogelmotiv im japanischem Stil (Japonism). Emaille arbeit: Louis Kuppenheim. Wert ca. 4.000€ bis 8.000€. Diese Preise gelten nur wenn sich diese Stücke in sehr guten Zustand befinden.
Dunhill Unique Feuerzeug,…
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Opakes Emaille von Louis Kuppenheim. Im Ägyptischen Stil. Silber. 1929. Preise ca. 2.000€ bis 4.000€
Mehr über Louis-Kuppenheim können Sie hier auf meiner anderen Website nachlesen. HIER KLICKEN
Cartier, Boucheron und andere Pariser Hersteller
Die Franzosen haben nicht nur qualitativ mit die hochwertigsten Stücke angefertigt, das Design der Stücke sind extrem gut.
Alle 4 Stücke stammen aus PARIS und…
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sind aus 18ct. Gold, zum Teil emailliert und mit Edelsteinen versehen. Oben links im Uhrzeiger: Van Cleef Arpels, Wert 5.000€ bis 8.000€. Moubussin (oben im Deckel Smaragd), 3.000€ bis 5.000€. Feuerzeug mit Rubine, Chaumet, 3.000€ bis 5.000€. Schwarz weiß emailliertes Stück, unbekannter Hersteller 3.000€.
Selten: Tischfeuerzeug, Van Cleef & Arpels 18ct. Höhe ca. 15cm. „Place Vendôme“. Preis ca. 10.000€ bis 15.000€
Zusammenfassung
Viele Feuerzeugsammler beschränken sich bei der Suche nach echten Raritäten auf die Zeit von 1880 bis etwa 1940, in der Benzinfeuerzeuge und Zündbandfeuerzeuge gängig waren sowie eher Taschenfeuerzeuge als Tischfeuerzeuge gebaut wurden. Vor allem die Technik dieser Objekte ist für die meisten Sammler interessant und daher werden die Feuerzeuge häufig in ihre Einzelteile zerlegt, bevor Sie gereinigt und wieder zusammengebaut werden.
Ausgefallene Benzinfeuerzeuge von 1910 bis 1940 können relativ preiswert ab ca. 20€. Wenn auch Sie noch auf der Suche nach den richtigen Objekten sind, um eine Sammlung zu beginnen, so könnten diese Feuerzeuge die perfekte Wahl für Sie sein, da es sich um einen echten Sammler-Geheimtipp handelt. Gerade in Deutschland existieren aufgrund der großen Anzahl verschiedener Pforzheimer Silbermanufakturen in der Bijouterie Szene zu der Feuerzeuge, Streichholzdosen, Schminkdosen, Etuis zählen eine überraschend große Anzahl an Objekten, deren Designer und Hersteller bisher noch völlig unerforscht sind. Wie Sie sich vorstellen können, wurden in den letzten Jahren zahlreiche neue Informationen zusammentragen, wobei dies ganz sicher nur ein Bruchteil von dem ist, was es noch zu entdecken gibt.
Mir persönlich gefällt dieses Thema sehr, da es ein breites Feld ist und noch zahlreiche Hersteller, Materialien, Länder, Designer und verschiedene Techniken entdeckt werden können. Es ist handelt sich hier keinesfalls nur um ein lokal begrenztes Phänomen, das sich ausschließlich auf Pforzheim bezieht, sondern auch in anderen Bijoutriestädten wie z.B. Wien, Kopenhagen oder Birmingham gibt es noch viel zu entdecken. Der große Vorteil an diesem noch wenig erschlossenem Sammlermarkt ist natürlich, dass wir die Einkaufspreise als sehr human bezeichnen können und die schönen Objekte schon bald im Wert steigen sollten.
Sammlertreffen
Wenn Sie dieses Thema näher interessiert, sollten Sie unbedingt das weltweit größte Feuerzeugsammler-Treffen besuchen, das einmal pro Jahr Anfang Mai in Krefeld stattfindet. Hier finden sich etwa 150 Sammler aus ganz Europa ein, um Erfahrungen, Modelle und vieles weitere untereinander zu tauschen.
Empfohlene Bücher
Möchten Sie sich hingegen zuerst weiter in das Thema einlesen, damit Sie für sich leichter entscheiden können, ob dieses Sammlerthema das richtige für Sie sein könnte, kann ich Ihnen die folgenden beiden Bücher sehr als Herz legen:
Für Technikbegeisterte:
Für Luxusliebhaber:
Faszinierende Feuerzeuge – Die Geschichte des Feuerzeugs: Vom Schwefelhölzchen zum Designobjekt
Price: EUR 40,95
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6 used & new available from EUR 40,95
Faszinierende Feuerzeuge – Die Geschichte des Feuerzeugs: Vom Schwefelhölzchen zum Designobjekt von Ad Van Weert.
Sprache: Deutsch (Englisch auf Anfrage). Von den Anfängen der Feuererzeugung ab etwa 1500 bis zur Gegenwart. In diesem Buch geht es mehr um die Technik, keine Luxusobjekte.
The Dunhill Petrol Lighter. A ‚Unique‘ Story.
Price: EUR 1.575,59
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1 used & new available from EUR 1.575,59
The Dunhill Petrol Lighter. A Unique Story. Davide Blei – Luciano Bottoni. Viele farbige Abbildungen von den Anfängen bis etwa 1960. Namhafte Luxusobjekte der Hersteller welche für Dunhill produzierten, wie Louis Kuppenheim, Ramsden & Road, Namiki, La Nationale, W&G uvm. Sprache: Englisch, 345 Seiten.
Feuerzeug Club – England – LCGB
In England können Sie dem Sammler Club: Lighter club of Great Britain (LCGB) beitreten, von dem Sie viermal jährlich im sogenannten „Blaze-Magazin“ über neueste Entdeckungen sowie Preisentwicklungen informiert werden und der bereits über 200 Mitglieder zählt.
Wenn Sie gerne eine Ausgabe in englisch lesen möchten, dann bitte hier klicken (PDF).
Jährlicher Beitrag Europa – 32Pfund (etwa 40€).
Hier klicken zum anmelden: http://www.lighterclub.co.uk/join-the-club
Ein weiteres sehr spannendes Sammelgebiet, das zwar nahe zu liegen scheint, aber dennoch nur von sehr wenigen Feuerzeugsammlern beachtet wird, ist das Vesta-Case-sammeln, worunter das Sammeln edler Streichholzdosen verstanden wird. Auch hier gibt es einen eigenen Sammlerclub. Die folgenden Bilder zeigen Silberne Taschenmodelle der Firma Louis Kuppenheim, diese Stücke sind um 1900 bis 1915 entstanden. Preis ca. 400 bis 1.000€.
Alles über Streichholzdosen erfahren Sie in einem anderen Silber-Report-Beitrag.
Ich hoffe Ihnen hat dieser Beitrag über die Feuerzeugentwicklung gefallen. Bitte lesen Sie noch meine anderen Beiträge, wie der Cocktailshaker. Sie können auch den gelben Untenstehenden Link anklicken wenn Sie kostenlos “7 Tipps zu Tafelsilber” lesen möchten.
Danke für das Lesen
Mit freundlichen Grüßen Michael Wink